Wenn eure Sünde auch blutrot ist, soll sie doch schneeweiß werden. aus Jesaja 1,18 |
Ein prachtvolles Foto – wie schön kann die Farbe Weiß sein! Und wie langweilig wäre der Winter, wenn es diese Besonderheit der Schöpfung, den Schnee, nicht gäbe. Dazu die markante rote Schweizer Lok, als technisches Werk des Menschen, wozu der Schöpfer auch das Talent gibt. In Bezug auf die Farben kommt man in der Bibel unweigerlich auf den dazu gefügten Vers. Allerdings begegnet uns das Wort Sünde im Alltag nur noch als «Verkehrssünder» oder «hab wieder gesündigt» bei Abweichen von der Diät, oder bei den Sünderlein im Karnevalslied.
Im Deutschen kommt das Wort Sünde von Sund, einer trennenden Meerenge zwischen zwei Ländern, wie der Fehmarnsund zwischen Deutschland und Dänemark. In der Bibel meint es eine Haltung oder eine Handlung, die von Gott trennt, weil sie nicht im Sinne des Schöpfers ist. «Du sollst nicht töten», genauer übersetzt «Du sollst nicht morden», ist sicher das bekannteste der Zehn Gebote, von denen unsere Gesetzgebung bis heute durchdrungen ist.
Einem anderen Menschen das Geschenk des Lebens gewaltsam zu nehmen, ist wohl das härteste Vergehen in Gottes Augen. Wenn seine Geschöpfe einander wehtun, schmerzt das auch ihn. Aber nach dieser Aussage im Buch Jesaja, und auch nach dem, was Jesus zu seiner Zeit verkündet, ist Gott bereit zur Vergebung. Gegenseitiges Verzeihen, Entschuldigen, Versöhnen tut auch allen Menschen untereinander gut. Und der Schöpfer ist bereit, selbst die schlimmsten Verfehlungen nicht zuzurechnen, wenn echte Reue vorhanden ist. Das ist die Bedingung. Vorgetäuschtes Bedauern hat gegenüber Gott keinen Sinn. Wer traurig über eigenes Versagen oder mutwilliges falsches Handeln ist, dem hilft Gottes Liebe wieder auf. Und das ist auch eine tröstliche Botschaft zum Ende dieses Jahres.
Gerhard Borsdorf, Schwalbach a. Ts.