175 Jahre Eisenbahn - Bewährte Bilder
Aus einem Referat von Gotthold Schmid, Stuttgart:
„Gerade im Eisenbahnbetrieb gibt es viele Bilder und Gleichnisse, die uns die göttlichen Wahrheiten veranschaulichen können. Ich hoffe, dass damit das Gesagte behältlicher wird, wenn Sie später in Ihrem Beruf diese Bilder immer wieder vor Augen haben.
Die Lokomotive
Was ist eine Lokomotive ohne Dampf? Es kann bis aufs letzte Schräubchen alles an ihr korrekt in Ordnung sein – wenn sie nicht geheizt ist, ist doch nichts mit ihr anzufangen. Sie steht unbeweglich, tot auf dem Gleise. So gibt es ein Christentum, das äußerlich ganz ordnungsmäßig seinen Gang geht. Man hat korrekte Glaubenssätze. Und doch, und doch – es ist nur eine tote Sache um ein solches Christentum. Das Beste fehlt: das Leben aus Gott, der Geist Gottes. „Welche der Geist Gottes treibt, die sind Gottes Kinder.“ – „Wer Christi Geist nicht hat, der ist nicht sein.“ (Anmerkung der Redaktion: Zitate aus der Bibel) Ein Offizier ließ, als er den Rock seiner Uniform zerrissen hatte, die Schneider seiner Kompanie vortreten. Da zeigte es sich, dass alle sechs Vorgetretenen nur Schneider hießen, aber keine Schneider waren. So ist es bei vielen Christen: Sie haben nur den Namen, aber nicht das Wesen. Darum können sie auch nicht die Werke tun, die man von einem Christen erwarten kann. Haben wir ein lebendiges oder totes Christentum? Fehlt es uns am Dampf? Welche Lasten kann doch eine Lokomotive schleppen, wenn der Dampf in ihr wirksam ist. Was kann so ein Mann ausrichten, wenn die Kraft Gottes, der Geist Gottes in ihm wirksam ist …
Die Drehscheibe
Welch ein Bild für die Bekehrung! Es gilt, eine klare, ganze Umkehr als Christ durchzuführen, so wie jener Feldwebel seine Bekehrung beschrieben hat. Bei ihm habe es geheißen: „Halt! Rechtsum kehrt! Vorwärts marsch!“ Es gibt viele halbe, Viertels- und Achtels-Christen. Sie haben bei der Bekehrung keine volle Drehung gemacht. Diese volle Drehung kann aber nachgeholt werden. Haben wir alle eine Drehung gemacht, wie die Lokomotive auf der Drehscheibe? Und war es eine volle Drehung?
Die Weiche
Je nachdem, wie die Weiche gestellt ist, fährt der eine Zug dahin, der andere dorthin in eine ganz andere Richtung. Die Weiche ist der Punkt, wo es sich entscheidet, welche Richtung ein Zug nimmt. So gibt es auch im Leben des Menschen bedeutsame Punkte der Entscheidung, von denen die ganze spätere Lebensrichtung abhängt. Wohl dem, der da in die rechte Richtung geleitet wird – sich leiten lässt! Vielleicht ist diese Konferenz für manchen auch eine solche Zeit bedeutsamer Entscheidung. O wählen wir recht! Es handelt sich um ewigkeitsbedeutende Entscheidungen, wie schon Mose im Alten Testament dem Volk Israel sagte: „Ich lege euch beides vor, den Segen und den Fluch, das Leben und den Tod, dass ihr das Leben wählt!“ Ja, es gibt nur zwei Wege, den schmalen Weg zu Leben und den breiten Weg, der in die Verdammnis führt, so wie es der Herr Jesus Christus in der Bergpredigt so deutlich sagt. Da hilft es nichts, wenn man mit einer eleganten Handbewegung sagt: „Ja, das ist nun mal mein Standpunkt!“ und meint, damit so schwerwiegende Fragen abtun zu können. Nein, hier handelt sich nicht um Standpunktsfragen, sondern um eine ewige Entscheidung. Noch viele derartige Bilder gibt es so im Eisenbahnbetrieb. Mag jeder selber sich noch seine Gedanken machen und sich vom Irdischen auf das Ewige lenken lassen.“